Dieses Werk des bekannten amerikanischen Theologen ist sicherlich bedeutsam genug, um sowohl von Charismatikern als auch von ihren Gegenern gelesen und ernstgenommen zu werden.
Packer versucht - bei aller Sympathie für die Charismatiker - objektiv die Stärken und Schwächen der Charismatischen Bewegung darzustellen und auf Defizite bei den Nichtcharisrnatikern hinzuweisen.
Stärken dieses Buches:
Die aufgeschlossene Haltung des Autors zur Charismatischen Bewegung wird es den Charismatikern leichter machen, sich den kritischen Fragen zu stellen.
Das sehr interessante Kapitel über das Heiligungsverständnis von Augustinus, Wesley, der Keswick-Bewegung usw. wirft für deutsche Leser neues Licht auf die Wurzeln der Pfingst- und Charismatischen Bewegung.
Packer hat die grundsätzlichen Mängel und Fehlentwicklungen der Charismatiker, aber auch der Nichtcharismatiker, sehr deutlich herausgearbeitet.
Folgende Mängel fielen mir auf:
Offensichtlich hat Packer nur den gemäßigten Flügel der Charismatischen Bewegung untersucht, denn die Bewegung insgesamt entspricht leider nicht dem Bild, welches Packer von ihr gezeichnet hat.
Einige Schlußfolgerungen - wie z.B. dein Zungenreden die Rolle einer "Lockerung der verstandesmäßigen Kontrolle" zuzugestehen und sie mit dem "Singen in der Badewanne" (S. 234) zu vergleichen - kann ich nicht nachvollziehen. Ebensowenig sein positives Urteil über das "Gebet zum Heiligen Geist" (S. 286).