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Predigten zu Psalm 18,26
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Die Art, wie der Herr gegenüber dem Sänger gehandelt hat, bringt diesem die allgemeine Regel der sittlichen Weltregierung Gottes in Erinnerung. Gott ist gerecht in Seinem Handeln mit den Menschen und misst jedem das Seine zu. Jedem wird sein Brot auf dessen eigener Waage abgewogen, sein Getreide mit seinem eigenen Scheffel und sein Land mit seinem eigenen Maßstab zugemessen. Kein Gesetz könnte gerechter sein, keins für die Gottlosen schrecklicher und für die Frommen herrlicher. Aber auch die Besten bedürfen der Gnade; denn kein Grad der Freigebigkeit gegenüber den Armen und der Vergebungsbereitschaft gegenüber den Feinden kann uns über die Abhängigkeit von Gottes Gnade erheben. Die Verkehrtheit der Gottlosen ist Sünde und Auflehnung.
Wenn auch dem allerheiligsten Gott »Verdrehtheit« zugeschrieben wird, dann nur in dem Sinn, dass der Richter der ganzen Erde in gerechter Opposition und mit allem Ernst Seinen Gegnern widerstehen und ihnen zeigen wird, dass durchaus nicht alles ihren boshaften Launen und mutwilligen Anschlägen preisgegeben ist. So sehen wir denn, was die Halsstarrigen am Ende mit ihrer Verstockung gewinnen, nämlich dies: Gott verhärtet sich ihnen gegenüber ebenfalls immer mehr, bis sie zerschmettert sind, und sind sie aus Stein, so lässt Er sie fühlen, dass Er aus Eisen ist. Nach jüdischer Tradition hatte das Manna für jeden den ihm liebsten Geschmack; so zeigt sich Gott auch gewiss jedem, wie es eines jeden Wesen entspricht.
In Vers 28 finden wir eine trostreiche Versicherung für geistlich Arme, die für ihre tiefen Kümmernisse jeden anderen als göttlichen Trost zurückweisen. Sie können sich selbst nicht helfen, noch vermögen andere es; aber Gott wird sie retten. Wer dagegen verächtlich auf andere herabblickt, wird am Ende selbst verachtet werden. Der Herr verabscheut stolze Blicke. Welch Grund zu Buße und Demütigung! Wie viel besser ist es, demütig zu sein, als von Gott in Seinem Zorn gedemütigt zu werden! Das Bild, das den 29. Vers bestimmt, zeigt uns, wie Finsternis niederdrückt und das Licht erfreut: Wahrlich, das Licht ist schön, und es ist eine Freude für die Augen, die Sonne zu schauen. Und genauso vertreibt die Gegenwart des Herrn die Finsternis des Kummers und macht den Gläubigen fähig, vor überströmender Freude zu jubeln. An Winterabenden ist es ein schöner Augenblick, wenn das Licht angezündet wird; aber die Augen zu dem Licht Gottes zu erheben, ist eine weit größere Freude. Von den armen Menschen in Ägypten wird berichtet, sie versagten sich das Brot, um Öl für ihre Lampen kaufen zu können, um nicht im Dunkeln sitzen zu müssen; wir könnten wohl auf alle irdischen Bequemlichkeiten verzichten, wenn das Licht der Liebe Gottes beständig unsere Seelen erfreute.