Sprachenreden oder Zungenreden?
Autor: Roger Liebi
Der ausgewiesene Sprachwissenschaftler (Herkunft und Entwicklung der Sprachen, Holzgerlingen 2004) Roger Liebi legt hier eine kleine, aber gründliche Studie über das viel diskutierte Thema Zungenrede vor. Dabei weist er sowohl sprachlich als auch sprachwissenschaftlich und exegetisch nach, dass das Sprachenreden des Neuen Testaments sich wesentlich von dem unterschied, was heute als Zungenrede in einem großen Teil der Christenheit propagiert wird. Liebi stellt zunächst Wesen und Wirken des Zungenredens aus der Sicht der Charismatiker heute vor. Im 2. Kapitel stellt er 30 Thesen zum Thema Sprachenreden in der Bibel dem gegenüber. Es folgt der biblische Befund in der Übersicht und im 4. Kapitel einzelne sprachliche und exegetische Hinweise. Das Schlusskapitel fasst zusammen und zeigt Konsequenzen auf. Liebi weist nach, dass der biblische Sprachenredner grundsätzlich verstand, was er sagte und nur deswegen „erbaut“ werden konnte. Das steht im Gegensatz zu dem Gestammel und den unartikulierten Lauten der Zungenredner heute, die gerade nicht verstehen, was sie sagen und deren Äußerungen wesentliche Kennzeichen einer Sprache fehlen (z.B. Prosodie). Er zeigt die Bedeutung der Sprachenrede im heilsgeschichtlichen Zusammenhang auf und erklärt, wozu die Auslegung der Sprachenrede dient. Jeder Gläubige, der mit Charismatikern zu tun hat, sollte dieses Büchlein unbedingt gelesen haben.
Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
Kategorie: Sonstiges
Jahr: 2006
ISBN: 3-89397-556-X
Seiten: 91
€ Preis: 2,90 Euro