Schenke mir, Gott

Das Lied entstand zum 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart mit der Losung „damit wir klug werden“ (Ps 90,12b in der revidierten Luther-Übersetzung 1984. Vers 12: in der Einheitsübersetzung „Unsere Tage zu zählen lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz.“)

Zum Texthintergrund: Der Text nimmt die Kirchentagslosung auf durch einen Bezug auf 1 Könige 4,2-15: Dem jungen König Salomo, Nachfolger seines Vaters David, erscheint nachts im Traum Gott und fordert ihn auf, eine Bitte zu äußern, die er ihm gewähren soll. Angesichts der großen vor ihm liegenden Aufgaben bittet Salomo nicht um Äußeres (Macht, Sieg über die Feinde, Reichtum), sondern um „ein hörendes Herz, damit er …das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“. Gottes Antwort: „Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast, … um auf das Recht zu hören, werde ich deine Bitte erfüllen.“ Und das Nicht-Erbetene, also Reichtum und Ehre, soll ihm noch dazu geschenkt werden.
Der Liedtext weitet die Metapher vom „hörenden“ Herz (1. Strophe) in den beiden weiteren auf ein „sehendes“ und ein „(mit)fühlendes“ Herz aus.

Dieser Info-Text stammt von Peter Deckert aus dem AK SINGLES Liedblatt Nr. 74